Inhalt: Historische Streiflichter einer mährischen Kleinstadt mit national gemischter Bevölkerung, geschildert aus der Sicht einer Halbwüchsigen. Die Erlebnisse des Mädchens beleuchten, wie die NS-Ideologie 1938 an Einfluss gewinnt und einen Keil zwischen Deutsche und Tschechen, Katholiken und Juden treibt. Die heranwachsende Elfi Zimmermann bemerkt verstört, wie sich ihr Umfeld unerklärlicherweise verändert: Ihre jüdische Freundin verschwindet, immer mehr Geschäfte schließen, Nachbarn werden zu Gegnern, Freunde zu Feinden. Die vielfach prämierte Autorin, Jahrgang 1929, veranschaulicht die rassistisch motivierten Deformationen eines sozialen Mikrokosmos aus der entlarvenden Ich-Perspektive der mitfühlenden Protagonistin. Tielsch findet in dem linear angelegten Text für die Seelennöte ihres Alter Egos Elfi die adäquate Ausdrucksform. Im konsequenten Verzicht auf die politische Deutung einzelner Episoden liegt die Kraft dieses Lehrstücks. Der Roman erschien bereits 2006 titelgleich (hier nicht besprochen) und liegt hier in teilweise überholter Rechtschreibung als unveränderter Nachdruck vor, erstmalig ergänzt durch ein aufschlussreiches Nachwort. Die anheimelnde Covergrafik der Hauptfigur spricht alle Altersgruppen an. Das Paradigma über die verheerende Wucht menschenverachtender Weltanschauungen überzeugt als Jugendlektüre wie als Memorandum für Erwachsene. Uneingeschränkt empfohlene Pflichtanschaffung. Schlagworte:Nationalsozialismus Systematik: Zba Umfang: 147 Seiten Standort: SL Tie ISBN: 978-3-903005-33-4
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